burgenwanderweg: ragösen – ziesar – wiesenburg (teil 1/2)

schramltours: burgenwanderweg: ragösen – ziesar – wiesenburg, 77 km

2022/11

mit burgenwanderweg, aussichtsturm klein briesen, verlorenwasserbach, eulenmühle, krügermühle, ziesar

tag 1: ragösen – ziesar, 36,5 km

was bleibt:

  • die beiden russlanddeutschen im bus, von denen der 1 aggressiv auf die landsleute, die sich über die deutsche ukraine-haltung beschweren, schimpft, dass sie wieder heimgehen sollen, wo alles viel schlechter sei, und der 2. ruhig das nationale sicherheitsinteresse russlands angesichts der angeblichen aufkündigung des budapester memorandums seitens der ukraine sowie der korruptheit der ukrainischen regierung, die er 2019 in kiew + jetzt im internet gesehen habe, vorträgt
  • die 4 jugendlichen im zug, die laut in den waggon + an mir vorbeistürmen “es ist immer *!?§$&”!’#, wenn 1 einzelne person sich auf 1 vierer setzt”, aber schnell leiser werden + das thema wechseln, als sie den mann im orangen arbeitsanzug ebenfalls allein auf 1 vierer sitzen sehen, ohne maske
  • das wlan im regionalzug + die 2 betrunkenen jungen, die witze über die pussy der schwester des einen machen, die sie nie anrühren würden + denjenigen, der witze darüber mache, schlügen + ihre anschließende philosophische unterhaltung: “eigentlich ist es besser, kein mensch zu sein – nur menschen erschaffen das leid”- “emotionen braucht man nicht, sie überlagern die eigentliche intention”
  • die bbb linie re7: blankenfelde, ber, berlin, babelsberg, beelitz, borkheide, brück, baiz, bad belzig, bergfrieden
  • der sonnenaufgang diesmal 1 stunde früher + die dämmerung nicht so dunkel + die lichter nicht so warm
  • der 2. metzger an der nächsten ecke + beim bäcker diesmal hörnchen, croissant + ach ja, das rosinenbrot nehme ich auch noch mit (35 l rucksack)
  • der bus richtung ragösen 1 stunde nach ankunft in bad belzig + ich brauche wieder hilfe beim scannen des tickets
  • die usb ladestationen im regionalbus wie in schweden aufm land – what’s up brandenburg?!
  • + wlan ich flipp aus – go home, berlin!
  • der fuchs, der die flucht ergreift + das bisschen laufen im sand auf gerader strecke, gleich gehts ja los mit den höhen
  • all die sonne + die vergessene sonnenbrille + kälte am morgen jetzt gefühlt stimmig, weil ist ja jetzt winterzeit
  • die kraniche enten gänse auf der suche nach der richtigen richtung + der aussichtsturm wie in mecklenburg, der 1. + schönste in der erinnerung, mit dem 50 km marsch – und ich übermorgen schon wieder 1 jahr älter
  • wie in schweden täglich unterwegs: heute gehen schlafen, morgen gehen heim.
  • das 2. frühstück kurz später, weil vor mir 2 menschen mit hunden, die ich abstand gewinnen lasse bei der gelegenheit + die lustigen lamas, die ich gerne von nahme sähe, aber vorm spucken angst habe + auch nicht die besitzer*innen, die gerade herüberkommen stören treffen mag
  • die 1. von 3 gefüllten tüten müll, die ich bis morgen auf dem weg sammle + im öffentlichen abfallbehälter entleere
  • noch immer der wald im herbst + der verlorenwasserbach mit all den rindern ringsRum
  • die beiden frauen im dorf: “wie die andere, genau das gleiche kaliber – hallo! – juckelt nur durch die gegend + verballert das ganze geld”
  • die autobahn
  • die krasse sonne hinter wahnsinsswolken + die geschlossene eulenmühle
  • die abbiegung auf den weg, den ich auslassen wollte, bis ich feststelle, dass ich am falschen ende eingebogen bin + also zurückmuss – egal
  • all die hügel, wo man nicht weiß: eiszeit oder totengräber oder schützengräben?
  • der verbrauchte mann mit dem an der leine reißenden irish-red-setter-jagdhund, der mich anspringen will: “kommen da noch welche?” *zieh zerr fletsch* – “nein, ich bin allein” – “na dann kann ich sie ja abmachen”
  • all die ruinen + die zugewachsenen bahngleise, wo ich endlich weiß, warum man so schwer hinkommt
  • der mann, der sich ausm erdgeschossfenster in ziesar beugt, den ich zu spät bemerke + vom bordstein hüpfe, weil ich fast an ihm vorbeigeschrammELt wäre
  • der bürgermeister von ziesar, der laut hinweisschild das füttern der vögel im teich persönlich verbietet
  • das hotel, das 2 zimmer für mich eingebucht hat + enttäuscht ist, dass ich sage, nein, ich brauche nur 1 + keine*r hat 1 fehler gemacht + niemand entschuldigt sich + das restaurant ist nicht ausgebucht “jein – wir kriegen Sie schon noch rein”
  • die schlange nach mir an der kasse vom edeka, wo ich mir stattdessen was zu essen kaufe, die sich bildet, weil das walnussbrötchen, das die berlinerin möchte, in keiner der listen zu finden ist: “was dauertn da so lang?!”
  • der gute schlaf

ich spüre was, was du ausstrahlst + es liegt nicht an mir