trebnitz – alt rosenthal: braun ist das land das laub die leute

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trebnitz – alt rosenthal, 02/2024, 13 km

notes to myself:

  • fast 3 monate nach 1 tour erscheinen die erinnerungen verblasst wie die bilder im dunkeln + kein gefühl stellt sich mehr ein beim lesen der begegnungen, die keine sind – so erhoff ich mir, dass die, die welche waren, im dunst der vergangenheit ihre schärfe verlieren wie der knoblauch seinen bestialischen duft durch meine verschwitzte haut: ich dampfe einfach ein paar wochen aus, dann haben sich die aufreibenden sozialen zwischenfälle verflüchtigt im gestank der masse
  • die poesie beginnt da, wo die erinnerung aufhört im rückblick auf die kryptischen notizen, die unter der tastatur zu erlebnissen anschwellen wie die im überheizten bus im zu warmen februar vor dem zu warmen märz, wo das herz ganz warm wird + etwas zu laut pocht
  • der unterschied zwischen psychogenen, endogenen + exogenen störungen geht mir nicht ein wie das buch über die geschichte der depression, an dem ich seit monaten herumkaue – am ende werd ich doch nichts verstanden haben: warum tu ichs mir an?
  • die menschen aufm weg, an die ich mich, die ich mich herumtreibe im privaten gelände, nicht mehr flach erinnere:
    • 1 alter mann mit cowboyhut, der seine rosen pflegt
    • 1 mann (der ortsgruppenführer) der hinter seinem haus versteckt darauf wartet, dass ich vorbeigehe, während sein um sich selbst rotierender knurrender kläffender köter sich schon von weitem bei meinem geruch kaum mehr einkriegt: ich nicke ihm zu + er nickt zurück: 1 abschätzen, wahrnehmen, warnen (der trotz in mir bleibt stehen + schießt 1 bild von der gegenüberliegenden mühle, während der hund zu fuße kuscht ohne aufzuhören zu bellen)
    • der junge mann, der aus der tür tritt, als das auto neben mir hält, nicht weil man mich jetzt hier im dorf stellt, sondern weil ich zufällig zu der zeit an dem haus vorbeigehe, wo die familienangehörigen zu besuch kommen: ich sehe alle die söhne, die ich nicht geboren, großgeworden mich: die alte frau grüßen, weil ich ins alter komme, das respekt verdient, wenn ich kragengeschlossen herumlaufe – irritierte blicke beim anblick des grauhaars wenn ich die ärmel hochkremple + die brust freilege, wo alle die shame-attac-tätowierungen wie 1 ritterrüstung alle speerspitzen abblitzen lassen
  • der schmerz im fuß ist dem komischen gefühl gewichen
  • da war ich schon: jetzt also nochmal: 1 tour geplant, ohne zu checken, dass ich hier schon gewesen, damals, als der biber frisch gestochen, mit dem ich in den tümpel trotz angst, dass er sich danach entzündet – oder mit dem otter oder oder … 3 monate später der podcast zu tätowierungen + farbigen lymphknoten + der person, die zu früh ins wasser ging + an der bakteriellen entzündung starb: oh!
  • loslassen von der struktur, die das leben in bahnen ordnet, die ich begehen kann, ohne das gefühl zu haben, im dunkeln zu fischen + das erhalten des biberbauanblicks, der mir beim 1. mal aufgrund der zu langen strecke, aufs der keine abweichungen geben durfte, ent_gangen: was alles in der wieder_holung/wieDerholung steckt: das leben endet nicht an 1 selbst gezogenen linie
  • mit den berliner massen auf der demo + die erkenntnis, dass es modern heute, auf 1 demonstration vorbeizugehen + demoselfie zu schießen + dann ins fitnessstudio/eiskuchencafé/shoppingcenter zu gehen (mittendrin der mann (der afd’ler), der sich durch die menschenmenge schiebt + auf 1 schreibblock notizen macht)
  • warum ich die kolleg*innen heute nicht treffen kann: ich muss frei mäandern zwischen den massen + darf nicht stecken bleiben, sonst kriege ich keine luft

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https://www.kaschpar.de/2024/05/20/die-poesie-beginnt-da-wo-die-erinnerung-aufhoert

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zitat des tages

“gehnse doch raus”

antwort des busfahrers auf die frage des frechen fahrgastes, ob er die heizung im überheizten bus herunterdrehen könne, weils so warm wäre

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