“Psychische Bewältigung erscheint in diesem impliziten Bild [der Resilienz] als Arbeit, …

… sprichwörtlich Verarbeitung, die in Anlehnung an eher mechanische Systeme als ein Stück weises Prozessieren charakterisiert wird. Dies verbindet sich mit der Vorstellung, dass jeder aus der Situation das Beste machen, sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und mit sich ins Reine kommen müsse.
Die Psyche wird in diesen Metaphern, ähnlich wie im fachlichen Bildbegriff der Resilienz, als von der Umwelt abgrenzbare Materie charakterisiert. Ihre Qualitäten lassen sich durch gewaltsames Einwirken von außen verformen, aber auch durch Eigenarbeit an sich selbstbestimmt verändern, zurückbilden und neu gestalten. Die Psyche erscheint, ebenso wie die Natur, als Werkstoff der Arbeit.
Gewissermaßen einer Kernidee westlicher Kulturgeschichte folgend, wonach der Arbeit zentrale Bedeutung zugeschrieben wird. Aber auch der Kraft des Subjektes, Herr der Lage zu werden, sein eigener Robinson.

Von Rätsel des Unbewußten. Podcast zu Psychoanalyse und Psychotherapie.: Tiefenfundiert. Psychoanalytische Forschung. (3) Metaphern im Kulturvergleich, 22. März 2024
https://podcasts.apple.com/de/podcast/r%C3%A4tsel-des-unbewu%C3%9Ften-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064?i=1000650082973