kungsleden (2023) – rakt fram 9/25

tag 9: aktse – pårte (8.7.)

(c) kaschpar

“alle wichtigen wörter beginnen mit b”

der tag verschwimmt etwas in der erinnerung, weil ich ko bin vom gestrigen tag, so aufgefüllt + gleichzeitig so erschöpft, weil so viel passiert ist, was ich noch verarbeiten muss. beim nachgehen+lesen der geschichten+erzählungen merke ich, dass es wie schon aufm olavsleden immer wieder ums große k geht: konfrontation konflikt kontakt. ob ich ihm ausm weg oder direkt draufzugehe, als ob sichs mittendrin widersprechen würde: will ichs nun oder nicht? dabei ists doch eigentlich natürlich, dass man mal mehr lust auf leute, dann wieder weniger.

nur ist bei mir alles von begegnung über beziehung bis bindung mit so starken emotionen verknüpft, dass ich lange pausen zwischen kontakten brauche, um wieder bei mir selbst anzukommen. ich schwinge zu weit aus wie 1 pendel oder schlage zu sehr an wie die stimmgabel, die ich mir aufn nacken tätowiert zur erinnerung an den eigenton, wo ich jedes mal wieder hin zurück muss, wenn ich zu weit abgekommen von mir.

empfindlichsam

(c) kaschpar

natürlich kenne ich schon zahlreiche theorien, die ich auf mich anwenden kann. ich bin introviertiert die meiste zeit, denke, ich wars von anfang an, wenn auch die extrovertierten momente in frühen jahren durch schlechte erfahrungen so ungut gespeichert, dass es sich so zum extrem gewandelt hat, dass ich in berlin quasi keine freund*innen mehr habe. überhaupt kann ich die mir nahestehenden menschen an 1 hand abzählen, aber dafür sind sie so lebenswichtig, dass auf den paar personen gleich so viel druck/erwartung/bedeutung liegt, dass es mirs in herz fährt, wenn was ist.

vermutlich bin ich auch hochsensibel, kriege rund um mich rum zu viel mit, kann kaum selektieren, sauge alles auf + bin überfordert mit der reizüberflutung, muss die augen oft schließen/die ohren zuhalten/aus der stickigen situation flüchten, die sich oft wie 1 zwangsjacke um meine brust legt – heute nacht (nachm+vorm schreiben) hab ich geträumt, ich trüge 1 korsett, ich habs kaum abgewickelt bekommen vom rumpf + mich gewundert, was mich so schnürt, bis ich kapiert, was es ist. ich brauche viel ruhe+rückzug, dann gehe ich gern auch wieder raus, abers darf nicht viel passieren. 1 ersatzfahrtchaos mit sich erdrückenden menschenmassen ist für meinen freeze-modus lebensbedrohlich.

it’s pretty much an off+on/up+down thing

manchmal fühlen sich die auf+abs an wie nahezu bipolare phasen, die mich auf emotionswellen hoch+runter tragen. die erinnerung daran, wie g. mich vor jahren plötzlich vor 1 freudenausbruch davor warnte, mich zu sehr zu freuen: denn dann ginge es später nur umso tiefer hinab. dabei ists doch mein rettungsanker in diesen tiefs, dass ich weiß, sie halten nicht an. ich steigere mich nicht mehr hinein. ich warte ab. lenke mich ab. ich drehe 1 runde/wiederhole 1 mantra/dehne mich in die heilsame zeit. irgendwann gehts wieder hinauf.

die muster kenne ich, die strategien habe ich: ich kann mein leben gestalten. abers fühlt sich nicht natürlich an, es ist 1 mechanischer prozess, wo ich mit listen arbeiten muss, um 1 gesunde struktur aufrechtzuerhalten: warst du beim sport? hast du meditiert? möchtest du nicht mal wieder putzen? es ist alles ein wenig verkopft.

was ich damit nur sagen will: 1 tag wie dieser mit weglaufen->verlaufen->reinlaufen ist 1 challenge. alles allein machen zu wollen + gleichzeitig die zugehörigkeit zu vermissen. vielleicht spiel ich auch einfach nur dauernd (tuschur, wie die bayern sagen) nur alle psychologischen grundkonflikte durch wie den autonomie-abhängigkeits-konflikt. also alles ganz normal.

1 – 2 – 3 – los!

im dunkeln packe ich meine sachen, um die mitschläfer*innen nicht zu stören, von denen einige gestern noch lange gefeiert, bevor sie hier in die federn gefallen. die schweizer*innen tuns mir gleich + in der stube sind die tschech*innen schon am aufbrühen der fertignahrung. wir starten alle zur selben zeit. wir sitzen alle in 1 boot. fast. der transfer übern lájtávrre beginnt um 9 uhr. die 3 km können auch mit 1 boot zurückgelegt werden, aber wehe, es steht nur 1 auf deiner seite, dann könntens 9 km werden!

(c) kaschpar

im entenmarsch, ich wieder mittendrin, trappeln wir über die bohlen, die vibrieren wie die hängebrücken, über die man zum teil nur einzeln laufen darf, zum bootsanleger. ich lasse die tschech*innen, die mit sportschuhen schnell unterwegs sind, vorbei. sie wollen rudern + haben erstmal glück, weil 2 boote an unserem ufer stehen. während wir auf die bootsfahrerin warten, die sich verspätet, steigen sie schon mal ein + bewundernd schauen wir ihnen zu, wie sie langsam sich vom steg entfernen.

message in a bottle

als ich mich setze + in die karte schaue, setzt sich 1 niederländerin zu mir, die nordische sprachen studiert hat + schwedisch/norwegisch spricht. wir zeigen uns gegenseitig die besten rast+zeltplätze. es stellt sich raus, dass sie sich auch 1 lebensmittelpaket hat schicken lassen, sogar 2: 1 hat sie in saltaluokta abgeholt, das 2. soll in jäckvik ankommen. ich bin erstaunt.

monatelang hab ich im für+wider-modus überlegt, ob ich mir 1 paket schicke oder nicht. nicht aus finanziellen gründen, eher aus praktischen + motivationsaspekten. ein paar der verbrauchsdinge, die sich nicht einfach nachkaufen lassen wie kontaktlinsenflüssigkeit oder 1 paar ersatzsocken sollten da rein wie 1 vorrat an teuren fertig-food-meals. das wichtigste aber: ich sorge für mich + motiviere mich: das schaffst du. aufm rennsteig, der 5-tages-tour mit je 30–40 km hab ich mir zum mittelpunkt = der halben strecke 1 päckchen an 1 supermarkt (!) schicken lassen. natürlich kam ich mit der doppelten ladung heraus, weil ich ja nicht in 1 supermarkt gehen + nichts kaufen kann. das wichtigste im paket ist der zettel: “ich glaube an mich. ich schaffe das.”

aufn kungsleden jedoch schickt man 1 paket am besten mit bussgods, dem bustransfer, der auch waren transportiert. aber ich bräuchte 1 schwedische adresse (könne ich die von der bussgodsstation nehmen, meinte die mitarbeiterin), 1 schwedische telefonnumer (dito), 1 schwedischen bankaccount, weil vor ort könne man nicht zahlen (habe ich nicht). mit der normalen post sollen die pakete nicht immer in den entfernten fjäll-regionen ankommen.

ich dachte, mit kvikkjokk sei ich auf der sicheren seite, es liegt auf etwa halber strecke, ist eigentlich ok mit 1 bus angebunden + wenn ich das paket 3 wochen vorher lossende, ists bestimmt da, bis ich komme. aber das problem ist gar nicht die lieferdauer, wie ich feststellte. 3 tage später wars schon angekommen: ich könne es in der packstation in jokkmokk abholen. aber kvikkjokk+jokkmokk sind nicht wie trautmannshofen+lauterhofen oder oberwiesenacker+unterwiesenacker nur wenige km voneinander entfernt. es sind über 100 km, 1 halbe tagesbusreise, hin+zurück an 1 tag ist kaum möglich. zumindest liege es 4 wochen vor ort, so dass ich zeit hätte, mirs zu überlegen.

(c) kaschpar

jetzt hab ich den kebnekaise schon ausgelassen, hol ich wenigstens das paket? wirklich brauchen tu ichs vielleicht nicht. ich kann viel mehr nachkaufen als ich dachte (schmerzmittel). ich habe alle verbindungen geprüft: wenn ich in kvikkjokk den bus erreiche, nach jokkmokk fahre, dort übernachte, am nächsten tag früh zurückfahre, erreiche ich das boot um 14 uhr in kvikkjokk für die nächste etappe. ich lasses mir offen.

alle in 1 boot (not)

als die bootsfahrerin eintrifft, muss sie erstmal in 1 kiste ihren frischen fischfang verstauen. wir klatschen alle begeistert, als sie die toten leiber ausm rumpf hebt. deshalb ist sie auch zu spät, beordert uns fachmännisch mit 1 gekonnten blick für unser gewicht an die richtige stelle im boot + kassiert das geld.

währenddessen kehren die tschech*innen, die zu dritt längst losgerudert, mitten aufm see + um paddeln zurück. was ist passiert? wollen sie doch mitfahren mitm motorboot? ist die strömung zu schnell? unsere abfahrt darf sich aber nicht noch mehr verzögern, wenns aufgrund der anzahl der wander*innen noch 1 zweite tour geben muss. wir schippern los + der rest der gang muss warten. am anderen ufer schnüre ich erst umständlich meine sachen, mache 1 paar fotos, dann sind alle anderen schon aufm weg + ich ziehe los + verlaufe mich im wald. ich erinnere mich, dass ich mich mit g. hier auch verirrt habe. wir haben nicht nur die erinnerung im kopf gespeichert, sondern auch im körper. wie die finger 1 lied auf der klaviatur schon durch die eingespeicherte bewegung noch nach jahren von allein abspielen.

vielleicht ists so 1 art embodiment-erfahrung, dass ich automatisch wie 2014 den falschen weg nochmal gehe: ich erlebe den raum um mich herum nicht mitn augen, sondern dem leib. jetzt brauche ich alle richtungsanzeiger, app+kompass+map, drehe+wende abwechselnd mich oder die gerätschaften + höre das nächste boot schon heranrauschen, bis ich die richtige richtung durch den naturschutzgebietzaun finde.

trampeltrimdichpfad

(c) kaschpar

ab jetzt ist der pfad klein+klar durch den wald fortlaufend marschierbar. ich sehe die leute, die mir entgegenkommen, kaum + bemerke auch wenig von denen, die mich überholen. ich bin ganz mit mir + meinen ereignissen beschäftigt + so wie die texte hier immer länger werden, dass ich angst habe, nicht anzukommen, weil noch so viel weg vor mir liegt, gehts mir mitunter aufm weg so, dass die strecken immer länger werden, die kraft immer weniger, die pausen spärlicher. ich kann mich schwer aufhalten wieder gerade.

während ich das verirren im waldstück aus 201 gerade ganz genau erinnere, habe ich den anstieg später total vergessen. es ist 1 der krassesten von allen anstiegen hier aufn bårddeghietje hinauf. das 1. mal habe ich auch spürbar zu wenig kraft+ressourcen, so dass ich nur sehr langsam vorankomme. vielleicht ists auch notwendig, dieses reduzieren + extreme spüren des körpers nach all der kopfarbeit oder vielmehr: parallel zur kopfarbeit arbeitet der körper auf seine weise.

ab wann ist 1 berg 1 berg?

(c) kaschpar

der run aufn skierfe mit leichtem gepäck + das hinabschnellen zurück im regen haben auch den fuß so stark beansprucht, dass ich glaube, 1 kleinen knacks abbekommen zu haben. ich raste kurz mal an 1 größeren stein, aber ich will hier aufm engen steilen trimmdichpfad auch nicht groß pausieren. ich möchte oben mit aussicht hocken + die utsikt genießen. jawohl! also stapfe ich weiter mit kleinen tritten bis kurz über 713 höhenmeter. die uhr zeigt was anderes an als die app, aber fürs bild, das ich der freundin schicken will, ists weniger wichtig, welche die richtige höhe ist, sondern mehr: dass es die richtige zahl ist fürn geburtstagsgruß in einigen tagen.

dafür muss ich aber wieder ein paar schritte hinunter. in diesem moment kommen mir die tschech*innen entgegen. ich rufe gleich: “I know, it’s the wrong way, I just have to take a picture down there!” wir lachen gescheit über meine geschichte, dann erzählen sie, was ihnen passiert ist: das ruder sei abgebrochen mitten aufm see + sie mussten zurück. am anleger aber hätten sie nicht genug bargeld für alle 4 gehabt + es konnten nur 2 mitfahren, die anderen beiden mussten mitm anderen boot rudern. ich biete mit meinem beutel voll scheinen an, jederzeit aushelfen zu können, was aber nicht gut ankommt, weils schon vor mir welche getan. sie hätten das geld, eben nur nicht bar, aber nun käme auch kein bootstransfer mehr bis kvikkjokk, da hörten sie auf, die tochter sei müde. so wars aber nicht gemeint mitm geld, aber das kriegt man auf die schnelle am steilen abhang nicht geregelt.

aus_meiner_sicht

während sie in die richtige richtung weitergehen, mache ich 1 foto + finde endlich 1 plateau mit genügend aussicht, wo ich pausieren kann. ich atme verschwitzt in die aussicht + schlürfe den lauwarmen thermoskannentee + verputze (!) den riegel in windeseile, da kommt das austria-deutsche-duo + gesellt sich zu mir. jetzt erst lerne ich, was 1 richtige pause ist. die beiden kramen das nasse zelt heraus, ums zu trocknen + kochen sich kaffee. ich wechsle das verschwitzte shirt + verabschiede mich schon wieder, damit sie auch 1 vila (ruhe) haben.

kurz darauf ist auch die baumgrenze überwunden + die “richtigen” aussichtsplätze tun sich auf, sind jedoch größtenteils besetzt: die tschech*innen, die schweizer*innen, die niederländerin + zahlreiche andere wander*innen haben sich nachm anstrengenden aufstieg ihre pausen verdient. ich gehe gleich weiter + wundere mich: da haben sogar leute ihr komplettes kochgeschirr samt essensvorrat ausgepackt + brutzeln sich was. rauch+dampfschwaden steigen auf + große gruppen von leuten sitzen plaudernd im kreis.

message in a bottle II

das animiert mich. ich probiere das 1. mal, 1 handybalken am gipfel des berges zu erwischen + nach einigem kreisen aufm hügel hab ich tatsächlich so viel empfang, dass ich 1 nachricht + nach längerem warten auch 1 bild versenden kann an die daheimgebliebenden. dann schalt ich den mobilen empfang gleich wieder aus + gehe weiter.

noch immer bin ich mit g. beschäftigt + der reise 2014, ich erinnere mich ganz anders an dieses stück weg, aber ich erkenne die kleine oase, wo wir damals zelteten, um auch diese etappe zu teilen = zu kürzen. auch hier kann ich nicht rasten, vor der raststuga stehen stöcke + ich brauche gerade meinen kopf für mich. aber am nächsten bach stecke ich die beine in die flut, nicht ohnes so einzurichten, dass mich die leute, wenn sie drüber gehen, am besten nicht bemerken.

heil_sam

(c) kaschpar

ich treffe die niederländerin wieder, die auf ihrem eigenen heilungsweg zu sein scheint mit den abgeraspelten haaren wie ich sie in diesem alter 2–3x trug. sie erzählt von ihrer schönen langen pause mit viel essen + ich klage zum 1. mal über meinen humpelfuß, worauf sie so empathisch reagiert, dass es mir peinlich ist, es so angesprochen zu haben. wo ist denn meine gute laune? die sonne scheint, es gibt 1 wolkenspektakel, der weg ist toll, das tiefe rittak-tal schlängelt sich glitzernd da unten entlang … !?

seltsamerweise spreche ich sie auf die brücke an, die wir beide vorhin überquert haben müssen: 1 seltenheit hier: total marode + von 1 sturm vermutlich aus den ankern gerissen kurz vorm einsturz – aber furten wollte ich nicht, auch wenns wohl möglich gewesen wäre. sie sei auch darüber gegangen, kann aber nichts daran finden. erst beim aufschreiben heute merke ich, dass ich, um vom kaputten fuß abzulenken, auf 1 objekt geschwenkt bin, das noch kaputter. klar, dass das mein thema ist, nicht das der anderen.

sitt_sam

(c) kaschpar

ab jetzt muss ich tatsächlich öfter rasten, weil der fuß langsam nachgibt. als ich ein paar mädels am berghang sitzen sehe, hocke ich mich in einiger entfernung auch gleich nochmal hin, ohne was auszupacken, einfach rucksackpause, wie ichs sollte: alle stunde 1x. back to the roots. sobald die schmerzen unerträglich werden, fange ich auch mitm therapieprogramm wieder an. wehe, sie verschwinden unmerklich, schon hab ich alles vergessen + rumpele wieder.

bei 1 quelle in 1 waldstück mitten im abstieg – 1 kleine idyllische oase für alles was kreucht+fleucht – halte auch ich an, breite die matte aus, ziehe das mückennetz übern kopf + lege mich hin (!). es sind noch 3 km oder mehr bis pårte + der weg wird wieder immer länger. ich bin erschöpft + genehmige mache 1 powernapp. es tut unglaublich gut. als das austria-deutsche-duo kommt, kann ich meinen platz anbieten + die sachen aufschnüren, sie halten aber nur kurz + wollen auch endlich ankommen.

go_to_gether

zum 1. mal gehe ich mit anderen menschen zusammen weiter, wir plaudern ein wenig + lernen uns kennen, warum wer hier geht + was wir schon gegangen sind, woher wir kommen/wohin wir gehen. dann fällt mal der*die 1, der*die andere zurück, 1 geht immer voraus + wartet wieder auf uns an den schwierigen stellen. wenns nicht auf schiefen schieferplatten schwindlig bergab geht, pendelt man um riesige felsbrocken rum, die in fernen vorzeiten 1 wütender gott auf 1 der 1. menschen, die sich hier in sein revier gewagt haben, geschleudert hat, oder purzelt in vertrockneten bachläufen über glattgeschliffene steinköpfe.

(c) kaschpar

wir motivieren uns gegenseitig, das letzte stück, das sich endlos durch kiefernwald zieht, mit schnellem schritt zu meistern. als wir endlich ankommen, sind die meisten zeltplätze besetzt. wir finden noch ein paar unebene flecken, wo wir die planen auslegen können, dann gehe ich hinunter zum sjábttjakjávrre, um mich zu waschen: links von der landzunge holt mans trinkwasser aus der frischen strömung, rechts wäscht man sich. eigentlich ists zu kalt, aber ich brauche 1 erfrischung, reiße mir die kleider vom leib + springe in den see. oh! noch was vergessen! ich wiederhole nicht meinen, sondern den fehler von g. aus 2014, der ohne schuhe in den see sprang + sich den fuß verletzte. nun bin ichs, die sich sich zu den anderen wundstellen noch 1 schramme in der ferse zuzieht. das wasser ist eiskalt + ich komme über die spitzen glatten steine kaum mehr heraus. ich gleite quasi wie 1 krebs oktupus mit allen gliedern darüber, bis ichs an 1 stelle wage herauszukriechen.

get_to_gether

in der küche machen wir uns 1 gemütlichen abend, die schweizer*innen kommen noch dazu, wir essen + teilen uns mousse au chocolat aus fertigpulver, die besser als gedacht. ich schnorre mir tabak für einzwei zigaretten – ich habe mein päckchen daheim vergessen oder gelassen, ich kanns nicht sagen, das ist schon wieder 1 eigene geschichte + dieser tag muss jetzt auch mal enden. das tut er wie gestern mit gespräch+gelächter in gemütlicher gesellschaft. ganz anders als sonst. nicht ruhig+meditativ. aber ganz sehr angenehm. so oft ich auch übers aufwachsen im wirtshaus im nachhein herziehe – manchmal fehlt sie mir doch: die gast_wirt_schaft.

als ich ins bett falle, merke ich noch nicht, dass ich zu wenig energie für die kalte nacht, so dass ich oft aufwache vor schüttelfrost. wenn ich morgen früh losginge, würde ich den bus nach jokkmokk schaffen, um mein paket abzuholen.

mal sehen, obs klappt. ob der fuß mitgeht.
ob ichs genug will, dass ichs schaffe.