uckro – drahnsdorf: vom inne+aushalten + ein+durchatmen

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uckro – drahnsdorf, 03/2024, 20 km

notes to myself:

  • die ersatztour für die ausfallende wilmersdorftour wegen bahnstreik zum glück in petto
  • die überbetonte freundlichkeit der diskriminierten in der hoffnung auf schonung: wir schlawinern uns durch mit 1 witz – wenn wir zusammen lachen, ist alles halb so wild, weil wir alle zusammengehören, sagt später jemand in 1 podcast1
  • all die solaranlagen, die wie ich auf den sonnenaufgang warten, den ich mitfilme mit krampfhaftem unterdrücken des weiterlaufeninstinkts: das parasympathische nervenkostüm = 1 zwangsjacke
  • der nette waldarbeiter, der erst grüßend mit 1 begleitung an mir vorbeifährt, dann zurückkehrt, anhält, mich fragt, ob ich hier wandern würde, was ich bejahe, woher ich käme, wohin ich ginge – ich reiße 1 witz darüber, dass heute wegen des streiks ja nur diese bahn fahren würde, lache, neinnein ist ja schön hier – und am ende wünscht er mir 1 wunderschönen tag … 3 meter weiter werde ich misstrauisch: warum fragt er mich so aus, warum will er all das wissen, warum frag ich nichts, wo ist die andere person hin? … bis ich ein paar stunden später beim endbahnhof angekommen bin + feststelle: es war einfach 1 sehr netter mensch
  • was zur hölle ist mir alles widerfahren, dass ich so misstrauisch/ängstlich/hypervigilant auf der hut bin? (vielleicht sitzt mir der wolf der bauer von letzter woche noch in den knochen: ich trage heute keine rote kappe. allerdings weiß ich jetzt aufgrund der bilder auch, dass jede solche begegnung meinen trotz + meine provokation noch anstachelt: anscheinend habe ich das komplett neue orange oberkörperfleece angezogen, die orange tasse im beutel + die orangen handschuhe dabei!!!)
  • der busfahrer gestern abend, der mich angelächelt + die hand gehoben zum grüßen als ob wir uns kennten, aber vielleicht ist er einfach 1 netter mensch: auch dem kind, das vorne aussteigen darf, winkt er zum abschied
  • was zur hölle ist mir alles widerfahren, dass ich so darauf angewiesen bin, dass alle busfahrer*innen + verkäufer*innen mich anlächeln, sonst ist die fahrt/der einkauf kaputt?!
  • “wegen 1 havarie im bahnhof seestraße” wird bei der bvg auf englisch “due to an accident” übersetzt
  • die privatheit im fitnessstudio geht so weit, dass nackte frauen* auf ungefragte fragen antworten, sich kopfbisfußüber auf heißen steinen räkeln, im schneidersitz vor/hinter der durchsichtigen saunatür sCHWitzen, stöhnen, schreien, kichern je nach kälte/wärme, klatsch+schmiergeräusche beim pflegeprogramm machen + nach eigener aussage nie die klotür abschließen auf der toilette: “ach echt?”
  • zitate wie “Die Gesellschaft würde ohne Frauen nicht funktionieren.” am frauentag so simpel als wäre autogamie für menschen 1 option

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zitat des tages

“so dann wollen wir mal schauen” 👀 

zugschaffner, während er sein prüfgerät anschaltet

take your time


  1. “Das ist nämlich genau der gleiche psychische Mechanismus. Humor und was von einer Gruppe als lustig empfunden wird, ist nämlich stark kulturabhängig. Und wenn da Linda einen Gag macht und dann alle lachen, dann sagt man sich als Gruppe quasi nonverbal, ha ha, wir finden das gleiche lustig, wir haben uns verstanden und du gehörst dazu.
    Du bist nicht peinlich. Du musst keine Scham haben.
    Wir lachen alle über das gleiche.”
    Von Die Lösung – der Psychologie-Podcast: Schämen, 11. Juni 2019
    https://podcasts.apple.com/de/podcast/die-l%C3%B6sung-der-psychologie-podcast/id1463142541?i=1000441107115
    ↩︎