2x golm

a) von golm nach potsdam

2023/12

mit zachels-, windmühlen-, großer herzberg, großer düsterer teich, klausberg, park sanssouci

b) runde um golm

2023/12

mit reiherberg, großer zernsee, wolfsbruch, wublitz

was bleibt von a) golm nach potsdam:

  • das wasser, das während der fahrt am/im/umn ice in fahrtrichtung mal hierhin mal dahin abbiegend heruntergelaufen gefroren ist
  • der unterschied zwischen der frage “darf ich mich setzen” + “ist hier noch frei” – welcher typ bin ich? (1)
  • als die maske noch lebenswichtig war + wir (fast) alle sie trugen vs. der schniefenden triefenden rotznasen rundrum
  • die frau mit 4 rollen geschenkpapier in der bahn, die wie glitzerstechwaffen ausm handgepäck ragen
  • der student, der seine trinkflasche fallen lässt, + bevor er sich aufn weg macht, den wuchtigen körper hinter bänke/unter sitze zu bücken, kurz innehält, als ob er überlegt, ob sichs lohnt
  • der wahnsinnssonnnenaufgang im zug + die student*innen, die auf ihre handys stieren blicken, weil sies vielleicht nicht anders kennen (beides)
  • die mehroderweniger frische schneelandschaft + die kälte, die langsam in den körper kriecht
  • die kleine schneefigur aufm zaun + das wärmepad, das ich mir hoffentlich unbemerkt von der hinter mir gehenden auf die linke hüfte klebe, weils sich gezeigt hat, dass sich der nerv von außen erwärmt mehr meiner derbarmt
  • die rauCHenden anwohner*innen frühmorgens vorm einzigen haus in all der gegend + mein grüßen, das wie 1 vorbeinicken, aber doch immer sicherer + gewöhnlicher sich anfühlt: ja ich geh hier, na und?
  • der weg den “berg” hinauf + die unmöglichkeit 1 aussicht, dafür schmale schneepfade übern grat sich windend auf+ab mit möglichkeiten 1 sprunghaften versuches das glück einzufangen im lauf hinab
  • die fehlenden aufzeichnungen im winter aufgrund der falschen handschuhe + der kälte, dafür der heiße tee in der thermoskanne + im nachhinein mache ich einfach die tür zum flüsterkabinett im kopf auf + räume ein paar alte gedanken heraus
  • die gefrorenen düsteren teiche mit den holzästen obenauf zur prüfung der trittsicherheit zwischen den zahlreichen fußspuren + die frage, wo all die frösche wohl sind
  • das schöne gefühl der gelungenen kommunikation, wenn man dem busfahrer, der ansetzt, zu halten, winkt, 1 schritt zurückzutritt: “sorry, ich fahr nicht mit”, + zu sehen, wie er das zeichen versteht, die hand hebt, weiterfährt = 1 kontakt
  • das schild am schloss lindstedt, das davon berichtet, dass aus kostengründen nur die direkten zugänge von schnee geräumt + bestreut würden, + die verblichenen farben der unlesbaren warnungen bei zuwiderhandlung + was trotz abstumpfung auf den treppen passieren könne + die sozialisierte vermutung: “auf eigene” + “rutschgefahr”
  • das getünchte gelb vom belvedere aufm klausberg + vom drachenhaus daneben im braunblatt+astdurchstreiften weiß
  • das neue palais mit den wenigen weihnachtlichen lichtern hinter den zahlreichen fenstern im vorbeigehen + all die begriffe für die gebäude, die ich nachlesen muss, weil ich kein verständnis dafür mitgebracht
  • der kleine angetäuschte lauf am ende zum überraschend schmucklosen bahnhof wo wider erwarten nur alle stunde 1 zug fährt
  • nachfrieren im warmen, weil die kälte im körper erst von innen heraus muss + die freude, am ende im studio in die sauna gehen zu können: danke!

“ich will nicht wissen was bei ihr abgeht”

junger mann in der bahn am telefon

was bleibt von b) runde um golm:

  • die tour nachm erlebnisreichen wochenende in der woche vom tod der kieler kollegin + all die gedanken, die ich dem überfüllten hirn entringe + in der vorweihnachtlichen mittlerweile wieder schneelosen landschaft ausbreite
  • die seltsame heftigkeit, mit der ich auf grenzüberschreitungen+regelverstöße reagiere, so dass ich 1 mann, der im nichtraucher*innenbahnhof demonstrativ 1 zigarette raucht, weiträumig ausm weg gehen muss, um meine impulse unter kontrolle zu kriegen + meine emotionen zu regulieren
  • die schlauen gedanken, die ich mir zur aktuellen lektüre mache, die ich nach über 6 wochen weder verstehen noch zuordnen kann
  • die frage, ab wann 1 absperrung 1 absperrung, wenn 1 trampelpfad vorbeigeht daneben
  • die frage, ob das lebensgefühl im gefängnis zu sitzen, daher komme, dass ich meine wünsche nicht äußern könne, auch weil ich mir nicht genug zeit nehmen würde, herauszufinden, was ich wollte – jetzt alles im konjunktiv nach der rennert-lektüre über co-abhängigkeit, die das gefängnisgefühl gut damit erklärt, dass man sich v.a. als kind in 1 unkontrollierbaren ausweglosen situation befinde
  • der weg den “berg” hinauf übers rutschige laub + das frühstück oben auf der bank ohne aussicht, bevor ich die bank mit “aussicht” finde – spielts 1 rolle?
  • der rote streifen am horizont, den ich durch die kahlen bäume hindurch versuche in die linse zu kriegen + das lächelnde punktstrichohnekommagesicht, das auf 1 stromverteiler aufgemalt ist
  • die jogger*innen aufm kungsleden, den ich gerade verarbeite, über deren spärliche ausrüstung ich herziehe, obwohl ich so gerne selbst gelaufen wäre + der gedanke, dass mir im nachgehen des weges der unfall mitm finger für immer vorausgeht wie auch der kaputte fuß am ende jetzt seine scherben über 450 km verstreut
  • der stumme weiße wasservogelschwarm aufm warmflug zum “sonnenaufgang” überm teich in der ferne, der sich zunehmend höhersteigend grau wie 1 fliegengesurr gegen den himmel abzeichnet, dem ich stundenlang zusehen könnte, während im hintergrund die autobahn rauscht, gegen die sich das gepiepse wehrt
  • die selbstsabotage, der ich gelegentlich unterliege: wieso?
  • der name 1 wissenschaftlers/autoren, den ich in 1 podcast höre + als “fernihau” aufschreibe, was sich jetzt nicht mehr zurückverfolgen lässt: wahrscheinlich wars wichtig, aber … (vermutlich wars im dlf, weil ich 1 post zu “deutschland_unk” mache)
  • der weg zum ufer des großen zernsees, an den ich nicht rankomme, weil montags (heute) der park gesperrt + die rieseneiche, die ich nur durch 1 video eingefangen bekomme, aber der speicherplatz ist ja begrenzt
  • die abgründe zwischen den höhen, die nicht mehr so hoffnungslos tief+breit wie früher, dafür elementarer für das gefühl, es wäre gut, wenn alles irgendwann vorbei
  • der reiher am ufer, der nicht davonfliegt: du kommst mir jetzt, wenns efeu fertig ende des monats, als nächstes aufn rücken!
  • die wublitzbrücke für fußgänger*innen auf die insel hinüber + all die fahrradfahrer*innen hier, die der arbeitswoche gemäß unterwegs in die stadt
  • die schwanenfamilie im wolfsbruch + der umweg, den ich im ort gehe, nachdem ich den mann so freundlich gegrüßt, weil ich nicht zurückgehen mag, um zuzugeben, ich sei falsch gelaufen: wirklich? ists denn wirklich so schwer?
  • all die autos, die über 1 brücke müssen: vollstress aufm dorf + die beiden joggerinnen vielleicht mama+tochter, die ich auf der runde 2x treffe + während ich gehegehegehe, laufenlaufengehen sie
  • das große feuer, das von mehreren orangen fahrzeugen umstellt + von orang gekleideten menschen bewacht, das dicke schwarze rauchwolken erzeugt + der geruch, den ich nie vergessen werde: wenns brennt
  • das denken an die freundin beim f*institut in der nähe der uni mit dem verteilerkasten, den ich früher in 1 blog gestellt hätte, dens nicht mehr gibt + all die dinge, die nur phasen sind, weil alles sich verändert
  • der junge mann am empfang vom studio, der mich fragt, ob ich zum powercore = 20 min bauchtraining käme: wieso? seh ich so aus? oder schlimmer: hätte ichs nötig?
  • das warten auf nachricht ohne was zu ewarten + die frage, ob sowas geht
  • das paket, das seit 3 tagen immer wieder erfolglos für die verladung ins zustellfahrzeug vorbereitet wird, als obs mit mir dieses wochenende die zeit angehalten hätte, + die frage, was ist, wenn man in 1 dauerschleife gefangen, aus ders kein entrinnen gibt
https://www.kaschpar.de/2024/02/27/flirthfling/

“darf ich dich kurz raureißen?”

junger mann auf der suche nach feuer in der raucherecke im gay club wo ich im ebook lese