runde um strausberg II
strausberg, 28,9 km
2023/02
mit schwarze berge ohne burgruine, weil nicht gefunden, ihlandsee, großer lattsee, lattsee, langer berg, feuerschutzturm, eiserberge, viel forst, fuchsberg, straussee
was bleibt:
- der aus versehen durch favoritenablage erworbene einzelfahrschein, der nichts bringt, weil wir 1 anschlussticket brauchen – schnell vergessen, bevor wir uns grämen
- der mann, der uns anrempelt, als wir den ellbogen unvermutet herausstrecken + das gleichzeitige entschuldigen beiderseits, das anschließende lächeln beiderseits
- all die menschen, die in der s-bahn nach erkner liegen, in die wir nur einsteigen, weils draußen so kalt, damit wir uns aufwärmen, bis unser anschluss kommt
- die laute partymusik der jugendlichen feiernden, die wir, während wir gronemeyers “genug ist genug” über das auf_hören lesen, ignorieren + mit gegenmusik über kopfhörer neutralisieren
- der zugführer, der nach längerem aufenthalt in mahlsdorf einsteigt + fragt, ob hier jugendliche waren, die türen überprüft + die gezogene notbremse entschärft – wir würden so gerne was beitragen, aber weil wir uns in unsere welt zurückgezogen haben, haben wir nichts mitgekriegt
- der schneeregen, der uns ins gesicht peitscht, während wir das schloss fotografieren wollen + die frage, ob wir die strecke bis altranft schaffen mit 32 km (+2 fakultativ zum gutshof+zurück) bei diesem wetter oder die biegung machen + der alternativroute um die kurve zurück nach strausberg folgen, was sich am ende durch das fehlende funknetz im dichten forst + das nichtladen der richtigen strecke erübrigtt: die uhr hat uns das schicksal vorprogrammiert, indem es die lange altranfter strecke einfach nicht so abspeicherte, wie zuletzt geändert – danke!
- die erinnerung an den edersee oben in den schwarzen bergen, unten der ihlandsee, nur grauer + griesiger heut
- die turmruine als highlight, die wir nicht finden weitab vom weg + die lange nicht mehr begangenen wege durch die entlegenen nicht mehr gepflegten schlossparkanlagen
- all das feuchte leuchtende moos überm grauen buchengehölz: die grüne augenweide
- die abgesägten aufgeschichteten liegengelassenen vergessenen übermoosten hölzer im forst
- das abgeholzte lattseeufer mit dem untergehenden boot + all die jägersitze in den festen ästen der eichen+buchen
- die von hungrigen schnauzen mit hauern aufgewühlten weichen böden unter eichen
- das stück um den langen berg, das keine*r mehr außer dem jäger + uns begangen + das gefühl, dass hier das wild, wie wild es auch sei, zuhause sei + nicht wir + die vorstellung, ob sich 1 rudel rasender rüssel an einem so einzelnen für jahrtausende jagdunbill wohl möchte rächen – ich würds verstehen: wir sind im anthropozän
- der abgestürzte rote
herzballon + schärfe der dornen im unterholz - die von den holzerntern zerfahrenen zerstörten wege + die zurückgelassenen äste, je nach bemühung aufgeräumt aufgeschichtet im wald oder zurückgelassen mitten im weg
- die kuh oben auf der weide, die sich als freilaufender bulle herausstellt, vor dem 1 schild auf 1 offenen gattertür warnt
- der viele rauch aus dem
hausschornstein + die sträuße von strausberg lieber als die bären von berlin - die mit holzresten abgesperrten ufer des straussees + die eiskalten hände nach dem umziehen am strand, wo man hätte 1 eisbad nehmen können
- der funken sonne am firmament nach der tour