hangelsberg – fürstenwalde (spree)

hangelsberg – fürstenwalde (spree), 24,0 km

2023/02

mit der spree

was bleibt:

  • die frau in der ubahnstation osloer straße, die herunterkommt keifend, an mir vorbeiläuft + den kopf schüttelt “mensch, mit maske, nee!” + wie ich die haltung bewahre, auch später inmitten der huster*innen im zug
  • der nette bahnschaffner mit der frage nach den bahntickets im ton der lästig gewordenen pflicht + der wahrhaften dankbarkeit für ungestörtes vorzeigen
  • die grünEheide im weißen gewand
  • die schüler*innen, die alle hier aussteigen + der sonnenaufgang, für den wir fast zu spät + dass wir trotz kälte doch bald wieder bei so schönem wetter auch 1 std. vor aufgangszeit hinausgehen sollten
  • der viele verkehr auf straßen, die eigentlich laut ortsschildern nirgends hinführen
  • der mann neben dem zelt + dem rauchenden lagerfeuer + die frage, ob wir ihm 1 tasse heißen tee anbieten sollen, was wir natürlich nicht machen mitten in der zivilisation
  • der weg, den wir mit dem kartenmaterial für 1 dunklen waldweg hielten + der sich als weiße schneise in kahlem gehölz entpuppt: der bescheiden beschneite weg im wald + die eiszeitliche spree in den bögen, die andy goldsworthy malt
  • die spuren des biber immer wieder + all die zäune um die bäume
  • das hammerbaumhaus + die gewissheit, dass wir gerne hinaufklettern würden, aber es keinesfalls tun, weils zu hoch + zu unsicher aussieht + 1 jäger gehören könnte + wie wir gerne nochmal 15 jahre jünger wären für sowas (ob wirs dann täten?)
  • der mann mit dem hund, dem wir von weitem, nachdem wir ihn erspäht, ausweichen wollen instinktiv, was heißen würde, wir müssten umkehren = zurück, aber wie sähe das aus? + wie wir im augenwinkel noch sehen, wie er den hund, der sich hingesetzt hat, anleint, und dass es doch dumm wäre, wenn er das jetzt umsonst gemacht hätte, es war ja nur für uns, + wie wir in der erinnerung an das gespräch mit der freundin gestern abend, wo wir diesen ausweichinstinkt angesprochen, weiterlaufen + als er uns ausweicht, ihn angrüßen + sein überraschter blick
  • das nachverdichten der strecke + die erinnerung an die brücke, wo wir schon waren an der großen tränke + die frage, ob wir hier den vogel fanden
  • die wahnsinnssonne + die krasse spree + wir können laufen, nicht durchgängig, nicht schnell, aber was solls
  • die kormorane, die wir aufstöbern aus versehen beim nähern der verschneiten rastbank + da saß schon jemand
  • die 2 frauen, von denen die 1 ihren hund knutscht, um ihn abzulenken, während die andere mit ihrem zur seite geht mit + uns anlächelt
  • der spaziergang durch fürstenwalde an der spree + die kunstinstallation von pit kroke (1936-2016) “run” + die menschen am markt: oh brandenburg!
  • der speck im omelettebrötchen, den wir nicht erwartet haben + der uns später schuldbewusst angefressen im magen liegt
  • die inschrift “jesus spricht: kommt her zu mir alle, die ihr erschöpft + belastet seid” (matthäus 11,28) an der kirche
  • der toaster, den wir ebenfalls nach dem gespräch mit der freundin gestern uns heute gekauft samt neuer personenwaage nach 2jähriger abstinenz
  • die beiden kleinen spenden, mit denen wir unsere urlaubsausgaben aufwiegeLn
  • der podcast über das risiko = schadensgröße*eintrittswahrscheinlichkeit
https://www.kaschpar.de/?p=35655

“ich will glücklich sein”

graffitti in fürstenwalde (spree)