friesack-fehrbellin: (c)older als gedacht

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friesack – fehrbelling 04/2024, 20 km

notes to myself:

  • anscheinend hatte ich zu wenig schlaf1: ich bin übermüdet. vielleicht renn ich deswegen an den vor mir wegrennenden rindern vorbei fast direkt hinein in den hof, der mit 1 verschlossenen gatter mir weiß machen will, komoot hätte nicht recht: es ginge hier kein weg hindurch. bevor ich übern zaun steige im frostigen frühmorgenschein + vom nächsten angeblafft werde, weil ich verbotenes tue (+ über 1 zaun steigen ist schon grenzwertig wenn nicht übergriffig), geh ich zurück, obwohl ich die strecke, die ich bewältigen kann, bis auf den cm ausgemessen, kehre ich auf gut glück hinterm graben auf die andere seite des gehöfts + hoffe jetzt zweierlei: dass mich niemand erwischt, wie ich am graben entlang laufe, wo der weg jetzt doch auch geendet, + dass ich am schluss zurückfinde aufn hauptweg. obwohl ich panik bekomme beim erwischt werden, habe ich keine zeit+kraft für den umweg. dafür werde ich zuhause stundenlang nachschlafen, weil ich von der vorstellung, jemand könnte kommen+schimpfen endlos erschöpft bin. es kommt niemand, aber zuletzt muss ich doch unterm weidezaun durchkrabbeln – nehm ich den rucksack ab dafür? ich glaube nicht. aber die gefrorenen füße in den wasserdurchlässigen schuhen, die sich im restschnee in der wiese vollgesogen haben, freuen sich jetzt auf den trockenen wanderweg, der ausgezeichnet, + bisschen laufen. viel geht ja nicht. aber dafür reichts, auch dass die hände wieder warm werden – handschuhe habe ich keine mehr dabei ende april.
  • wenn der puls gleich zu anfang solch 1 tour so hochgeschlagen, bin ich eigentlich danach schon komplett alle. frühstück könnt ich jetzt schon gebrauchen, aber in der arschkälte sitzend das müsliglas halten? essen ist nicht nur genuss, sondern auch grundversorgung, aber beim wandern will doch auch die rast sich gegönnt werden. ein paar monate später, genauer gestern, als ich von der mutter zuhause zurück nach berlin fahre, werde ich merken, dass mein essverhalten wie meine erziehung mit belohnung+strafe funktioniert. wir gönnen uns was, wenn wirs verdient haben + hungern uns runter, wenns zu viel war. anscheinend bin ich 1 „gezügelter esser“, jederzeit für die enthemmung bereit.2
  • laufe keine 500 m + kriege schon 1 hochgefühl, als wären alle schmerzen vorbei + denke an goggins, ob ich nicht doch den marathon nochmal laufen könnte, endlich mal unter 5 std, könnte mich ja einfach mal anmelden + schauen wie früher, ob ich 1 los bekomme. dauert aber nicht lang, bis mir die puste ausgeht + der fuß mich zurück in die realität pulsiert. der körper traut mir nicht mehr – wie mit der essstörung – er beugt allen kopfgespinsten mit 1 frühzeitigen reaktion vor.
  • einige km später 1 mann vor mir, der seinem hund ins feld nachlaufen muss, weil er nicht hört = zurückkommt. an der ecke, wo ich ihn fast einhole, wende ich ab, laufe falsch, aber kriege die kurve, dann frühstücke ich hier schnell halb genießend halb erfrierend.
  • der minirucksack gepresst voll mit den saunasachen: muss mich schon wieder zwingen, mir was gutes zu tun, weil einfach heimfahren + weiteressen wäre so viel leichter als wohin wo menschen.
  • zig kühe, 5 rehe, 1 unbekanntes tier, 1 mann mit hund + die spuren des bibers

something to read/learn/know + forget afterwards

(c) kaschpar

Die Einsame Eiche im Rhinluch
Im Mittelalter erwuchs aus einer Eichel ein kleiner Schößling und wurde zu einem mächtigen Baum. Einem Wegweiser für die Reisenden durch die damals noch sumpfige Landschaft. Die Legende besagt, dass Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg unter eben dieser Eiche seine Frühmalzeit aß, bevor er im Jahre 1675 erfolgreich gegen die, bis dato unbesiegbar scheinenden Schweden ins Feld zog. …
Die große Alte hat viel erlebt und gesehen in ihrem Jahrhunderte andauernden Leben, bis sie im Jahre 1945, durch einen Blitzschlag getroffen dahinschied. Menschen aus den umliegenden Orten Nackel, Läsikow, Wutzetz und Damm, denen die Einsame Eiche am Herzen lag, schlossen sich zusammen und pflanzten im Jahre 1948 eine neue Eiche. …

Die Menschen waren erschüttert, als sie im Jahre 1982 feststellen mussten, dass der 1948 gepflanzte Baum, in Folge der Melioration in der Region, den Beilen und Sägen der Baumfäller zum Opfer gefallen war. Die Einsame Eiche wurde zu einem Politikum. Es kam zu Versammlungen, Protestschreiben wurden formuliert und Unterschriften gesammelt. Eine beherzte Aktion im Angesicht der SED-Regierung und unter den Augen der Stasi.
Die Menschen gingen ein Wagnis ein und gewannen. Ein neuer Baum wurde gepflanzt, ca. 100 Meter vom alten Standort entfernt. Diese noch junge Eiche folgt ihren geschichtsträchtigen Urmüttern nach. Sie ist ein Wahrzeichen im Rhinluch. Wohl fehlt es ihr noch an Jahren, doch auch sie ist bereits zu einem prachtvollen Baum herangewachsen.
Wirklich einsam ist die Einsame Eiche heute nicht mehr. Viele Menschen besuchen sie und finden Ruhe und Erholung unter ihrem grünen Blätterdach. Einmal im Jahr, am letzten Wochenende im Juli, findet ein Fest ihr zu Ehren statt, ausgerichtet vom „Freundeskreis Einsame Eiche“. Dabei wird auch der fleißigste Eichenbesucher des vergangenen Jahres geehrt.
Besuchen Sie diesen wunderbaren Baum, spüren Sie die kraftvolle Ausstrahlung und sorgen Sie mit dafür, dass die Einsame Eiche niemehr einsam sein wird.
Quelle

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zitat des tages

ne alles jut nur zeigen

der busfahrer

take your time


bytheway

  1. der um 00:06 uhr auf bayerisch aufgezeichnete traum von heute nacht zusammengefasst + übersetzt: (weinen) ich bin wieder an 1 stelle auf der autobahn, wo man aufpassen muss, dass man nicht in die falsche richtung fährt (was mich an nürnberg erinnert, wo ich einst nicht aus der stadt herauskam, weil ich mich auf den zufahrtsautobahnen ständig verfuhr), da hält mich die polizei auf, ich soll stehenbleiben, aber die handbremse hält nicht (schluchzen), so dass das auto ständig zurückrollt + schon im verteidigungsmodus (!) ist. irgendwann merk ichs aber, wies geht: nur noch 1 stückchen mehr hochziehen. da steht der vater + fragt, ob ich dem, mit dem man reden soll, bescheid gesagt hätte. aber der möchte nicht, sag ich, dass du kontakt aufnimmst, er will nicht, dass es bekannt wird in der arbeit. und dich denke mir: was heißt denn das? ich muss ja leben damit! was zieht er sich denn zurück? (schluchzen) was ist denn das für 1 (feige socke, sag ich noch, hab ich aber wohl nicht gedacht im traum. wo eigentlich noch alles ok war. nur als ich aufgewacht bin + drüber nachgedacht habe, fing ich an zu greinen heulen weinen. dann lache ich kurz, atme, schniefe. dann beende ich die aufnahme.) ↩︎
  2. Gezügelte Esserinnen und Esser setzen sich selbst eine konstante Obergrenze der Nahrungsmenge, die sie zu sich nehmen: Sie sind ständig auf Diät; sie machen sich ständig Gedanken über ihre Ernährung. […] Forschungsergebnisse legen nahe, dass gezügelte Personen, wenn sie enthemmt werden – wenn die Lebensumstände sie dazu bringen, ihre Kontrolle zurückzunehmen –, dazu neigen, sich Essattacken hinzugeben. Leider existieren zahlreiche Umweltreize, die bei gezügelten Esserinnen und Essern diese Enthemmung zur Folge haben. Enthemmung scheint meistens dann aufzutreten, wenn sich die Gezügelten hinsichtlich ihrer eigenen Fähigkeiten und ihres Selbstwertgefühls belastet fühlen (Tanofsky-Kraff et al., 2000; Wallis & Hetherington, 2004).“ Richard J. Gerrig (2108) Psychologie. 21. Auflage. Pearson. ↩︎